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Gletscher.Berg.See.

Ein Einblick in die MCI Tourismus Strategieklausur 2020 beim Destinationspartner Zell am See-Kaprun
MCI Tourismus Destinationspartner Zell am See-Kaprun Gletscher Berg See
Alle Jahre wieder nimmt sich das MCI Tourismus Team eine 2-tätige Auszeit, um die weitere strategische Ausrichtung zu diskutieren und zu reflektieren. Im Jänner 2020 waren wir zu Besuch beim Destinationspartner Zell am See-Kaprun.

Seit 1968 vermarkten sich die beiden Orte Zell am See und Kaprun als gemeinsame Region. Seither versucht man, zwei doch recht unterschiedliche Regionen unter einen Hut zu bringen. Kaprun mit dem Gletscher zieht im Winter vor allem Freerider an, auf der Schmitten findet man hingegen eher die Genuss-Skifahrer, welche das Panorama auf den See genießen. Die Verbindung zwischen beiden Orten wird ganz aktuell in einer groß angelegten Werbekampagne mit Bewegtbild kommuniziert - "VON ALPEN DAS BESTE".

Der Erfolg der Region Zell am See-Kaprun als einer der Top-Tourismusregionen Österreichs ist auf mehrere Aspekte zurückzuführen. Einerseits wird seit Jahren an einer gemeinsamen Strategie gearbeitet und diese konsequent umgesetzt. Mit dem Slogan "Gletscher.Berg.See" hebt sich die Region ab und hat einen klaren Markenkern definiert. Zudem wird ein starker Fokus auf die Qualität des touristischen Produktes gelegt. So wurden 80 Mio. € in die neue 3K Bahn investiert, mit der man direkt von Kaprun auf den Gletscher kommt. Seit Dezember 2019 wurde zudem erstmals eine Seilbahnverbindung ins Glemmtal Richtung Saalbach geschaffen. Somit war es ein logischer Schritt, gemeinsam mit dem Skicircus Saalbach Hinterglemm Leogang Fieberbrunn einen gemeinsamen Skipass zu kreieren, die Ski ALPIN CARD für mehr als 400 Pistenkilometer und knapp 120 Anlagen in den drei Regionen Skicircus, Schmittenhöhe in Zell am See und Kitzsteinhorn Kaprun.

Zell am See-Kaprun ist gerade im Sommer für die hohe Konzentration an Gästen aus dem arabischen Raum bekannt. Interessant ist jedoch, dass dieser Markt aktiv seit 2011 gar nicht mehr bearbeitet wird. Die Gäste kommen von selbst und werden vor Ort professionell in ihrer eigenen Sprache betreut. Sprachen werden in der Region generell hoch gehalten. So ist die Website - bzw. die Landing Pages inklusive fünf Content-Seiten -  in 27 Sprachen verfügbar und bietet damit sogar mehr Sprachenvielfalt als die Österreich Werbung. Die Marktpriorisierung unterscheidet sich je nach Saison. Zu den A-Märkten zählen winters wie sommers Deutschland und Österreich, zu den B-Märkten die Niederlande, Tschechien und Großbritannien sowie im Sommer auch Belgien. Unter den C-Märkten finden sich weitere europäischen Ländern sowie im Winter auch Polen und Ungarn. Im Sommer hingegen wurden erstmals auch China und Indien als D-Märkte definiert.

Der Erfolg gibt der Region recht. In den letzten 10 Jahren sind die Übernachtungen um 23% gestiegen und somit kommt die Region inzwischen auf 2,8 Mio Übernachtungen und knapp 0,7 Mio. Gäste. Das entspricht vom Nächtigungsvolumen in etwa dem TVB Paznaun-Ischgl. Als Ganzjahresdestination sind die Saisonen dabei sehr ausgeglichen mit 47 % im Sommer und 53 % im Winter. Neben wichtigen Kooperationen wie z.B. mit Audi, setzt die Destination auf Influencer & Blogger , #bucketlist sowie auf digitales Marketing. Allein im vergangenen Jahr wurden 250 Videoproduktionen realisiert, für welche der Tourismusverband einige Preise gewonnen hat. Auch im Eventbereich ist die Region gut aufgestellt und bietet Highlights wie den Ironman World Championships, dem Zeller Seezauber, dem WOW Glacier Love Festival oder dem Spartan Race Kaprun im Winter, dem 1. Winter-Hindernisrennen dieser Art im deutschsprachigen Raum. Diese Formate transportieren einerseits Bilder  und unterstreichen damit die Positionierung. Andererseits kann dadurch aber auch die Nebensaison gestärkt werden. Allein der Ironman bringt an 2 Tagen 2.500 Athleten aus 60 Ländern sowie 20.000 Zuschauer in die Region und generiert damit 22.000 Übernachtungen sowie geschätzte 4,5 Mio. € an Wertschöpfung. Zudem findet heuer seit 45 Jahren wieder das legendäre GP Ice Race statt. Nachdem der See lange Zeit nicht mehr zugefroren war, schuf man eine Eisbahn auf dem alten Flugplatz, um moderne als auch historische Rennwagen und sportliche Größen wie Axel Lund-Svindal oder Marcel Kirscher in Zell am See zu begrüßen.

Der Erfolg ist jedoch nicht allein auf die Hardware sowie das professionelle Marketing zurückzuführen. Die Bedeutung der MitarbeiterInnnen, deren Wertschätzung als auch die Gastrfreundschaft will der TVB im Zuge des Projektes "Team4U" stärken und weiter ausbauen. Diese Projekt stützt sich auf die 4 Säulen: Academyfor4 für Weiterbildung, Benefits4U Card mit Vergünstigungen, Community4U für soziales Miteinander und Job4U mit tagesaktuellen Jobangeboten.

Auch für die Zukunft ist Zell am See-Kaprun gut gerüstet. So beschäftigt man sich aktuell mit Trends wie der zunehmenden Urbanisierung, Sicherheit, der Mobilität, der Globalisierung, Konnektivität als auch der Digitalisierung. Gerade im Bereich des professionellen CRM und der Nutzung von Big Data ist die Region ein Vorreiter.

Das MCI Tourismus Team bedankt sich beim gesamten Team des Tourismusverbandes Zell am See-Kaprun sowie den Bergbahnen, und speziell natürlich bei Renate Ecker für die spannenden Einblicke und die gute Betreuung.

MCI Tourismus Team, Strategieklausur, MCI Destinationspartner

Das MCI Tourismus Team bei der Strategieklausur 2020 in Zell am See-Kaprun.