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Alpine Tech_Innovation Sprint

Ein neues Format für mehr Innovation im alpinen Tourismus
Alpine Tech Innovation Sprint
Im Oktober 2018 veranstaltete die Werkstätte Wattens den Alpine Tech_Innovation Sprint. Dabei wurden neun europäische Startups mit Tiroler Touristikern an einen Tisch gesetzt, um vordefinierte Problemstellungen in den Bereichen Datenkontrolle, Gästeerlebnis und Customer Journey zu lösen.

TTR: Wie lief der Alpine Tech_Innovation Sprint ab?

Werkstätte Wattens: Von 18. bis 20. Oktober 2018 veranstalteten wir als Werkstätte Wattens in Kooperation mit ihren Partnern vom I.E.C.T. Hermann Hauser und MAD den 1. Alpine Tech_ Innovation Sprint. Dabei brachten wir neun internationale Startups aus Italien, Belgien, Norwegen, Schweiz, Österreich und Deutschland und Tiroler Touristiker zur gemeinsamen Problemlösung an einen Tisch. Unterstützt wurde der dreitägige Sprint auch von Tirol Werbung und Standortagentur Tirol. Interessierte touristische Unternehmen konnten im Vorfeld Problemstellungen einreichen (siehe TTR Inspiration vom Mai 2018). Insgesamt haben 5 Unternehmen 6 Challenges eingebracht.

Das waren die Touristiker & deren Problemstellungen: 

Swarovski Kristallwelten: Entwicklung eines Erlebnis-Tracking Systems für drei Swarovski Standorte, um die Bedürfnisse und das Feedback von Besuchern zu erfassen. 

TVB Wilder Kaiser: Entwicklung einer Online-Lösung für den bestehenden Club of Excellent Employers", um dem Fachkräftemangel in der Region entgegenzuwirken und die Region als Employer Brand weiter zu stärken. 

TVB Serfaus-Fiss-Ladis: Erstellung einer zentralisierten Datenbank für die Erfassung aller Kundenkontaktpunkte (Touchpoints) für die gesamte Destination und damit aller touristischen Leistungsträger bei gleichzeitiger Integration bestehender Datenquellen. 

Tirol Werbung: Entwicklung eines Tools für aktualisierte Öffnungszeiten von Restaurants und Hütten in Tirol, Integration in den bestehenden Geodaten-Pool Tirol und zur Verfügung Stellung dieser Daten für andere Plattformen wie Google oder Tripadvisor. 

Tirol Werbung: Entwicklung eines zentralen Event-Kalenders für Tiroler Gäste und Einheimische. 

T-Mobile: Analyse des Verkehrproblems der Gemeinde Wattens und Entwicklung von Technologie-basierten Lösungen. 

Nachdem sich Startups und Touristiker kennenglernt hatten, wurde für 24 Stunden an konkreten Problem-Tracks gearbeitet. Die Ergebnisse wurden am Abschlusstag dann vor einer Fachjury, Investoren und anderen Interessierten präsentiert.

TTR: Welche innovativen Lösungen wurden im Zuge der drei Tage entwickelt?

Werkstätte Wattens: Sieger des Public Votings beim Finale auf der Umbrüggler Alm in Innsbruck war das italienische Universitäts-Spin-off Emoj. Ihre - für die Swarovski Kristallwelten entwickelte - Lösung konnte überzeugen. Als Sieger bekamen sie 1.000,- Euro sowie ein Beratungspaket von Werkstätte Wattens, I.E.C.T. Hermann Hauser und MAD. Viel wichtiger aber ist die Möglichkeit zur Fortführung der, im Rahmen des Alpine Tech_ Sprints initiierten, Kooperation.

Sieger des Public Votings Emoy für die Kristallwelten

Der Sieger des Public Votings: Emoj für die Kristallwelten

Ausgangslage war die Problematik, dass Bewertungen über klassische Fragebögen nur schwer zu erfassen sind und auch eine begrenzte Aussagekraft haben. Zudem geben Gäste häufig nur Feedback, wenn es sich um negative Erlebnisse handelt. Das Team von EMOJ rund um Gründer Luca Giraldi möchte mit ihrer Problemlösung die Qualität von Gäste-Bewertungen verbessern, indem sie neue Technologien für Gesichtserkennungen nutzen. So wird der emotionale Zustand des Gastes mittels einer Kamera erfasst und daraus 4 Emotionen abgeleitet. 

„Der Alpine Tech_ Innovation Sprint war für uns als Swarovski Kristallwelten ein wertvoller Einblick in eine neue Form der Lösungsfindung für unternehmerische, insbesondere touristische Problemstellungen. Wir konnten an den 3 Tagen interessante Ansätze erfahren und motivierte, innovative Startups kennenlernen. EMOJ (und auch Enchant) haben für uns gute Lösungsansätze aufgezeigt, die wir intern prüfen und in den nächsten Monaten entscheiden, ob und in welcher Form eine Projektzusammenarbeit zustande kommen wird.“ Thomas Weberberger, Head of Online Communications, Swarovski Kristallwelten

Das Norwegische Start-up Nordic Analysis hingegen pitchte eine Lösung für die von T-Mobile eingereichte Challenge der Verkehrsproblematik. Mit Hilfe von Augmented Reality möchte das Startup Verkehrsprognosen für Städte und Gemeinden erstellen, um das Verkehrsaufkommen intelligent zu steuern. Das kann im konkreten Falle heißen, Verkehr reduzieren, einschränken oder auf Alternativen umsteigen.

Die Tirol Werbung hatte zwei Problemstellungen gesponsert, die für alle touristischen Destinationen in Tirol eine Bedeutung haben. Laut Christian Klingler von der Tirol Werbung werden diese Ergebnisse nun weiterverfolgt, indem sich die Landestourismusorganisation mit interessierten TVBs an einen Tisch setzt und die Resultate sowie weiteren Schritte bespricht.

TTR: Wie beurteilt ihr den Erfolg der ersten Veranstaltung und wie wolt ihr diese in Zukunft weiterführen?

Werkstätte Wattens: Wir sind sehr zufrieden mit dem Verlauf des Alpine Tech_Innovation Sprints. Optimalerweise entstehen längerfristige Geschäftsbeziehungen zwischen Startups und Touristikern. Kommendes Jahr ist zudem ein Accelerator Programm geplant, welches über mehrere Monate andauern wird. Ziel ist es, das Thema Alpine Technologien in Tirol noch stärker zu positionieren und regelmäßige Programme anzubieten, bei denen Startups und etablierte Unternehmen zusammengebracht werden. Dabei sollen zukünftig sowohl im Tourismus bzw. Software Bereich, als auch Kooperationsprogramme mit weiteren alpinen Branchen angeboten werden (z.B. Infrastruktur, Sportgeräte und -bekleidung, etc.).

Präsentation der Ergebnisse

Präsentation der Ergebnisse von den Startups am Abschlusstag vor einer Fachjury, Investoren und anderen Interessierten.

Die Werkstätte Wattens ist ein internationales Unternehmens- und Kreativzentrum für Gründer, Startups sowie produzierende und dienstleistende Unternehmen in unterschiedlichen Entwicklungsphasen. Dabei wird der Fokus auf Technologie, Innovation, regionale Wertschöpfung und nachhaltiges Wachstum gelegt.

Auf einer Fläche von derzeit 4.200 m² stehen den Unternehmerinnen und Unternehmern auf Teilflächen des ehemaligen Swarovski Werk 2, neben Werkstätten und Produktionsbereichen auch Team-Offices, ein Co-Working Space sowie ein Fablab zur individuellen Nutzung zur Verfügung. Die Angebote und Programme zur Geschäftsmodellentwicklung und Prototypisierung sowie die Partnerkontakte ins unternehmerische Ökosystem begleiten die professionelle Entwicklung - und bieten Raum und Gelegenheiten zum interdisziplinären Austausch und vernetzten Arbeiten.

Fotocredit: Destination Wattens Regionalentwicklung GmbH