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Zuugle by "Bahn zum Berg"

Mit den Öffis auf den Berg
Zuugle Öffentliche Anreise Tagestourist Alpen
Die Initiative "Bahn zum Berg" setzt sich mit Zuugle zum Ziel, mehr Menschen im deutschsprachigen Alpenraum zu einer Anreise mit Bahn und Bus für ihre Bergtouren zu gewinnen.

TTR: Wie kam es zur Gründung des Vereins “Bahn zum Berg” und in weiterer Folge zum Projekt Zuugle?

Veronika Schöll: Was 2015 mit dem Verkauf seines Privatautos und dem Schreiben über dieses neue auto-lose Leben beginnt, mündet für Martin Heppner und zwei weiteren Gleichgesinnten - Peter Backé und Veronika Schöll - in der Gründung des Vereins “Bahn zum Berg”. Das Vereinsziel ist die Förderung der öffentlichen Anreise zu Outdoor Aktivitäten. Der gemeinnützige Verein betreibt mit www.bahn-zum-berg.at, das mittlerweile größte Öffi-Tourenportal Österreichs. Mit www.bahn-zum-berg.de kam 2021 auch Bayern dazu. Ebenfalls 2021 wurde das bis dahin händische Eintragen der passenden Fahrplaninformation zu jedem Tourenbericht automatisiert. Diese technische Lösung bildet auch die  Grundlage für die Entwicklung von Zuugle.

Zuugle, die Suchmaschine für Öffi-Bergtouren ist seit 30.April 2022 in einer ersten Version mit www.zuugle.at und www.zuugle.de online. Zuugle zeigt erstmals gleichzeitig öffentlich erreichbare Touren, an diese Touren angepasste Fahrpläne und mögliche Fußwege von der Haltestelle zum Tourstart und vom Ende der Tour zur nächstgelegenen Haltestelle in einem Suchergebnis. Der gemeinnützige Verein " Bahn zum Berg"  hat sich zum Ziel gesetzt, die öffentliche Anreise zu Outdoor Aktivitäten zu fördern. Neben dem sehr erfolgreichen Öffi-Tourenportal "Bahn zum Berg" ist mit der Entwicklung der Suchmaschine Zuugle ein weiterer innovativer Meilenstein gelungen. Möglich gemacht hat Zuugle eine Förderung des Ministeriums für Klimaschutz.

TTR: Wie soll es Zuugle in Zukunft schaffen, mehr Outdoor-Begeisterte auf öffentliche Verkehrsmittel zu bringen? Erfahrungsgemäß ändern Menschen ihr Verhalten ja nur sehr ungern.

Veronika Schöll: Es stimmt, dass Menschen ihr Verhalten sehr ungern ändern. Es braucht Information, Vertrauen und Motivation. Einige Hemmnisse, öffentliche Verkehrsmittel zu nutzen, liegen für “Bahn zum Berg” klar auf der Hand: Das Nicht-Vorhandensein von optimalen Verbindungen durch Ausbau des Netzes, Taktung und Fahrplandichte. Laut Katja Diehl von "She drives Mobility" sind 30% der Orte in Österreich (noch) nicht öffentlich erreichbar. “Bahn zum Berg” versucht diese blinden Flecken in Bezug auf Freizeitverkehr aufzuzeigen und zu lobbyieren.

Öffentlicher Verkehr funktioniert nur dort gut, wo das Angebot umfassend, das Ticketing einfach und der Fahrpläne verlässlich ist. Wir Menschen lernen aber gerne und vor allem beim Tun. “Bahn zum Berg” glaubt, dass eine gute Aufbereitung der vorhandenen Informationen (Touren und Fahrpläne in Verbindung zu setzen) und die einfache Zugänglichkeit dieser, Menschen dazu motiviert, dort wo es möglich ist, das Auto stehen zu lassen und mit Öffis zu Freizeitaktivitäten anzureisen. Ein positives Erleben schafft WiederholungstäterInnen und WeitererzählerInnen.

Wissenschaftlich unterlegt werden diese Erfahrungswerte durch die Begleitforschung der Universität für Bodenkultur, Institut für Verkehrswesen, Maria Juschten Msc. Die Ergebnisse dieser Studie werden bereits mit Spannung erwartet und sollen auch der Verbesserung von Zuugle dienen.

TTR: Wie wird die Plattform ausgerollt und wie soll Zuugle in 5 Jahren aussehen?

Veronika Schöll: Zuugle wird bis Ende des Jahres 2022 in mehreren Stufen erweitert. Durch Hinzufügen von etlichen Tourenportalen und vielen weiteren Touren wird das Suchergebnis wesentlich vergrößert. Nach Bayern und Österreich soll der gesamte DACH-Raum abgebildet werden. In den nächsten Jahren wird sich Zuugle in mehreren Sprachen über den gesamten Alpenraum ausbreiten. Erste Kontakte nach Frankreich wurden bereits geknüpft.

Veronika Schöll, Mitgründerin Bahn zum Berg und Zuugle

Veronika Schöll, Mitgründerin Bahn zum Berg und Zuugle

Veronika Schöll weiß aus ihrer langjährigen Tätigkeit im Tourismus, wie wichtig eine intakte Umwelt für unsere Lebensqualität ist und dass wir das, was wir lieben, schützen müssen. Deshalb hat sie mit Martin und Peter 2020 den Verein Bahn zum Berg gegründet und ist seitdem mit viel Engagement bei der Sache. Sie lebt mit ihren beiden Söhnen in Wien und betreibt dort seit 1996 ein kleines Hotel.

Fotonachweis: Bahn zum Berg

Datum: 31.05.2022