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Internationaler Tourismus

Internationaler Tourismus auf dem Weg zum Vorkrisenniveau in 2024

  • Im Jahr 2023 wurden 1.286 Millionen internationale Touristen (Übernachtungsgäste) erfasst, dies entspricht im Vergleich zu 2022 einem Anstieg von 34%.
  • Der internationale Tourismus erholte sich um 88% des Vorkrisenniveaus, das auf einen starken Nachholbedarf sowie eine erhöhte Konnektivität, besonders in der ersten Jahreshälfte, zurückzuführen ist.
  • Die Monate Juli, September und Oktober waren besonders stark, in diesen erreichten die Ankünfte 92% der Werte von 2019.Europa begrüßte 700 Millionen Gäste der insgesamt weltweit 1,3 Milliarden erfassten Gäste im Jahr 2023 bzw. 54% des Gesamten weltweit.
  • Vier Subregionen: Nordafrika, Zentralamerika (jeweils +5%), das südliche europäische Mittelmeer und die Karibik (jeweils +1%) überstiegen das Vorkrisenniveau von 2023.
  • Vorläufige Schätzungen des direkten touristischen Bruttoinlandsprodukts ergaben 3,3 Billionen im Jahr 2023, bzw. 3% des globalen Bruttoinlandsprodukts, welches dem gleichen Niveau wie in 2019 entspricht und inländische sowie internationalen Reisen umfasst.
  • Der anhaltende Nachholbedarf hat die Frequenzen in der Luftverkehrsbranche erhöht und der starke Aufschwung des asiatischen Marktes und weiterer Destinationen unterstützen die voraussichtliche vollständige Erholung bis Ende 2024.
  • Entwicklung internationaler Touristenankünfte

     

    Der Nahe Osten, Europa und Afrika sind Spitzenreiter im Jahr 2023

  • Der Nahe Osten hat sich am stärksten von der Pandemie im relativen Regionen-Vergleich erholt. Es ist die einzige Region, welche im Jahr 2023 über dem Vorkrisenniveau von 2019 mit 22% lag.
  • Im Jahr 2023 erreichte Europa 94% des Vorkrisenniveaus und ist damit das am stärksten besuchte Reiseziel weltweit, das auf eine stabile interregionale Nachfrage und Reisen aus den Vereinigten Staaten zurückzuführen ist. Einige der besten Ergebnisse in Europa wurden in Albanien gemeldet mit 49% mehr Ankünften von Januar bis November 2023 im Vergleich zu den gleichen Monaten im Jahr 2019. Andorra erfasste im gleichen Zeitraum 31% mehr im Vergleich zu 2019, Island und Serbien erzielten 15% mehr und Portugal 11%. Die Türkei erzielte 7% Wachstum bis November und Griechenland 4% bis Oktober. Frankreich erzielte nahezu das Vorkrisenniveau von 2019 bis Oktober (-1%), und Spanien hattet dieses bis November um 1% übertroffen.
  • Afrika erreichte 96% der Besucherzahlen des Vorkrisenniveaus im Jahr 2023 dank einer stabilen Nachfrage des europäischen Marktes. Äthiopien (+30%), Tansania (+20%) und Marokko (+11%) überschritten 2023 jeweils die Zahlen von 2019 bis Oktober oder November.
  • Nachdem Anfang 2023 einige Märkte und Destinationen wieder öffneten, verzeichnete Asien und der Pazifikraum eine schrittweise Erholung von 65% des Vorkrisenniveaus und Nord- und Südamerika 90% des Vorkrisenniveaus. Die Ergebnisse zwischen den asiatischen Subregionen sind jedoch unterschiedlich ausgefallen. Südasien erreichte 87% des Vorkrisenniveaus und Nordostasien hingegen 55%. Südasien übertraf andere asiatische Subregionen aufgrund einer starken Nachfrage europäischer Quellmärkte, was auf die geografische Nähe zurückzuführen ist.

    Viele Reiseziele meldeten im Jahr 2023 Ankünfte und Einnahmen deutlich über dem Vorkrisenniveau

  • Verfügbare Daten der ersten 10 bis 12 Monate des Jahres 2023 zeigen, dass einige Reiseziele zweistelliges Wachstum bei internationalen Ankünften verzeichneten (im Vergleich zu 2019), darunter Katar (+90%) wobei sich hier die Besucherzahlen fast verdoppelten, Saudi Arabien (+56%), Albanien (+53%), El Salvador (+40%), Kolumbien (+33%) und Andorra (+31%).
  • Die Dominikanische Republik (+24%) und Tansania (+20%) verzeichneten im vergangenen Jahr ebenfalls ein starkes Wachstum, ebenso wie Guatemala, Island und Serbien, die jeweils 15% mehr Ankünfte als im gleichen Zeitraum des Jahres 2019 meldeten.
  • Verfügbare Daten von Oktober, November oder Dezember 2023 zeigen, dass sich die Besucherzahlen von insgesamt 40 Reisezielen weltweit vollständig von der Pandemie erholt haben. Dies trifft auf große und kleine Reiseziele sowie einige Inseln zu. Diese Länder repräsentieren 23% der internationalen Ankünfte weltweit (Stand 2019).
  • Mehrere Reiseziele meldeten ein starkes Wachstum internationaler Tourismuseinnahmen innerhalb der ersten zehn oder elf Monate in 2023, darunter Serbien (+79% gegenüber 2019), Pakistan (+77%), Türkei (+59%), Rumänien (+48%), Portugal (+38%), Mauritius (+36%) und Marokko (+34%) sowie weitere.

    Internationale Tourismuseinnahmen 2023 bei $1,4 Billionen und der direkte Beitrag zum Bruttoinlandsprodukt $3,3 Billionen

  • Die internationalen Tourismuseinnahmen erreichten laut vorläufigen Schätzungen 1,4 Billionen US-Dollar, das entspricht etwa 93% der 1,5 Billionen US-Dollar, welche die Reiseziele im Jahr 2019 erwirtschafteten.
  • Vorläufige Schätzungen des wirtschaftlichen Tourismusbeitrags, gemessen am direkten Bruttoinlandsprodukt, zeigen einen Beitrag von 3,3 Billionen US-Dollar, das 3% des globalen Bruttoinlandsproduktes ausmacht. Dies weist auf eine Erholung des Vorkrisenniveaus hin und auf einen starken inländischen und internationalen Tourismus zurückzuführen ist.

    Internationaler Tourismus auf dem Weg zur vollständigen Erholung im Jahr 2024, trotz bevorstehender Herausforderungen

  • Nach einer starken Erholung im Jahr 2023 wird erwartet, dass der internationale Tourismus im Jahr 2024 wieder das Vorkrisenniveau erreicht, wobei erste Schätzungen auf ein Wachstum von 2% über den Werten von 2019 hindeuten. Diese zentrale Prognose der UN Tourism ist dennoch abhängig von der Erholungsgeschwindigkeit in Asien sowie von der Entwicklung bestehender wirtschaftlicher und geopolitischer Herausforderungen.
  • Visa- und Reiseerleichterungsmaßnahmen könnten auch Reisen in den Nahen Osten und nach Afrika fördern. Die Länder des Golf-Kooperationsrats planen die Einführung eines einheitlichen Touristenvisums, ähnlich dem Schengen-Visum in Europa, während Kenia und Ruanda Maßnahmen zur Erleichterung von Reisen innerhalb Afrikas eingeführten.
  • Wirtschaftliche und geopolitische Gegenwinde stellen weiterhin erhebliche Herausforderungen für die nachhaltige Erholung des internationalen Tourismus und des Vertrauensniveaus dar.
  • Vor diesem Hintergrund wird erwartet, dass Touristen vermehrt nach einem guten Preis-Leistungs-Verhältnis in der Nähe Ihres Wohnortes suchen, als Reaktion auf die globalen wirtschaftlichen Herausforderungen und gestiegenen Preise.
  • Personalmangel bleibt ein wesentliches Problem, da Tourismusunternehmen die hohe Nachfrage mit Personalunterbesetzung nicht bewältigen können.
  • Nachhaltige Praktiken und Anpassungsfähigkeit werden 2024 eine zunehmende Rolle in Reiseziel- und Verbraucherentscheidungen spielen.
  • Zusätzlich stellt die Organisation UN Tourism zu den aktuellen Entwicklungen einen „Recovery Tracker“ zur Verfügung:

  • Weitere Details zum Recovery Tracker hier.

    Alle Inhalte finden Sie im Dokument UNWTO Tourism Barometer, Volume 22, Issue 1, January 2024.

    Hinweis zum Namen der Organisation: Im Januar 2024 wurde die Organsiation UNWTO umbenannt in UN Tourism.