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Circular Design Week 2023

Circular Economy Circularity Tourismus
Von Mai 2023 veranstaltet die Standortagentur die Circular Design Week in der Bäckerei.

TTR: Was ist der Hintergrund dieser Veranstaltung? Wieso wurde dieser Event 2021 ins Leben gerufen?

Julia Scharting: Die Circular Design Week wurde im Jahr 2021 vom Cluster kreativland.tirol und der Plattform für Klima, Energie und Kreislaufwirtschaft der Standortagentur Tirol erstmalig durchgeführt. Sehr passend, wenn man bedenkt, dass das Europäische Parlament erst im Frühjahr desselben Jahres entschieden hatte, dass die EU bis 2050 klimaneutral werden soll. Das war für uns zwar nicht der ausschlaggebende Grund, der uns dazu gebracht hat, die Circular Design Week ins Leben zu rufen, aber sicher ein Aspekt, der dazu beigetragen hat. Uns war und ist bewusst, dass es alle braucht, um das Ziel einer klimaneutralen, nachhaltigen Wirtschaft und Gesellschaft wirklich zu erreichen – die Kreislaufwirtschaft ist dabei ein Weg, um dem Klimawandel zu begegnen und nachhaltiger zu wirtschaften. Im Rahmen der Circular Design Week möchten wir daher aufzeigen, was es schon an kreislauffähigen Lösungen gibt und dadurch Unternehmer:innen in Tirol inspirieren sowie dazu anregen, über kreislauffähige Produkte und Dienstleistungen nachzudenken.

An dem Grundgedanken der Circular Design Week hat sich seit der ersten Durchführung nichts geändert: Es gibt eine Ausstellung und ein Rahmenprogramm, bei dem das Thema Kreislaufwirtschaft diskutiert wird, Akteure vernetzt und neue Projekte angestoßen werden. Heute ist die Circular Design Week bereits etabliert, aber 2021 war sie sicher eines der ersten Events in Innsbruck, das sich so ausführlich mit dem Thema Kreislaufwirtschaft beschäftigt hat und Impulse zum Thema setzen konnte.

 

Welche Schwerpunkte setzt ihr dieses Jahr?

Julia Scharting: Dieses Jahr wird die Circular Design Week zum ersten Mal in der Bäckerei — Kulturbackstube stattfinden. Gemeinsam mit unseren Partner:innen – dem Start-up Endlich., Noamal, der Energieagentur Tirol und dem Land Tirol – haben wir uns zum Ziel gesetzt, eine große Anzahl an Menschen zu erreichen und hinsichtlich Kreislaufwirtschaft zu sensibilisieren.

Die Circular Design Week ist sehr breit gefächert. Zum einen wird es während des gesamten Zeitraums vom 5. bis 17. Mai eine Ausstellung geben. Wir freuen uns sehr über deren Umfang: Einerseits kann die Wanderausstellung der Preisträger:innen des Bundespreises Ecodesign 2022 begutachtet werden. Das ist insofern erfreulich, als dass es sich bei dem Preis um die höchste deutsche staatliche Auszeichnung für ökologisches Design handelt. Andererseits werden österreichische Aussteller:innen ihre innovativen und nachhaltigen Projekte, Ideen oder Produkte präsentieren. Das ist Inspiration pur.

Zum anderen wird ein buntes Programm aus Workshops, Impulsgesprächen und Infoveranstaltungen angeboten. Dieses reicht von einer Kleidertauschbörse und einem Filmabend über Events zu spezifischen Themen wie Medizintechnik bis hin zu allgemeinen Inputs wie beispielsweise zur Taxonomie. Um Synergien zu nutzen, war es uns wichtig, dass die Circular Design Week parallel zur ÖKO FAIR stattfindet: So können wir neben Unternehmer:innen auch die breite Bevölkerung für das Thema begeistern.

 

TTR: Wo siehst du die wichtigsten Anknüpfungspunkte zwischen der Kreislaufwirtschaft und dem Tourismus?

Julia Scharting: Das Thema Kreislaufwirtschaft und Tourismus kann auf vielfältige Weise miteinander gedacht werden. Das beginnt schon beim Thema Lebensmittelabfälle. Weiter betrifft es aber auch das Interieur der Hotelzimmer: Möbel könnten upgecycelt werden. Es gibt mittlerweile schon einige Anbieter:innen, die Lösungen und Produkte für das Thema Kreislaufwirtschaft entwickelt haben. Ein Tiroler Unternehmen ist hier zum Beispiel Fundus.

Gemeinsam mit der Tirol Werbung werden wir im Rahmen der Circular Design Week am 10. Mai einen Workshop zum Thema Kreislaufwirtschaft im Tourismus durchführen.

Julia Scharting

Mag. Julia Scharting, PhD

Julia Scharting ist Geographin und arbeitet seit 2014 in der Standortagentur Tirol. Sie ist Projektpartnerin im Interregprojekt Coworkations Alps sowie Vorstandsmitglied beim Verein Coworkation Alps e.V. Ihr Interesse gilt dem Thema „New Work“ im Alpenraum.

 

Bildnachweis: Josh Power auf Unsplash

Datum: 09.05.2023