Direkt zum Inhalt

Responsible Management Education

Verantwortungsvolle Ausbildung für zukünftige Changemaker
RMER conference responsible management education PRME MCI
Das MCI engagiert sich seit über 10 Jahren mit PRME für verantwortungsvolle Managementausbildung. Ende September fand erstmals die RMER Konferenz am MCI statt. Regina Obexer berichtet über dieses Engagement für zukünftige Changemaker.

TTR: Was ist PRME und seit wann beteiligt sich das MCI an dieser Gruppe/Institution?

Regina Obexer: PRME steht für „Principles for Responsible Management Education” und ist eine Initiative der Vereinten Nationen, die 2007 ins Leben gerufen wurde. Ziel von PRME ist es, Verantwortung, Ethik und Nachhaltigkeit als grundlegende Werte in der Ausbildung sowie in der Forschung an Hochschulen zu verankern und weiterzutreiben. Dabei bietet PRME eine international Community, um die Zusammenarbeit und den Austausch zwischen Hochschulen zu entwickeln und zu unterstützen, um Dialog und Bewusstsein bezüglich der UN Sustainable Development Goals (SDGs) zu fördern. Das MCI ist seit 2011 Mitglied bei PRME und war auch an der Etablierung der regionalen Gruppe, des PRME Chapter DACH beteiligt, in dem wir bis heute aktiv mitarbeiten. Erstmals fand Ende September die RMER (Responsible Management Education Research Conference) mit dem Thema "Gesellschaftliche Wirkung von Unternehmertum & Innovation: Verantwortungsvolle Führungskräfteausbildung für die Changemakers von morgen" am MCI statt. 

 

TTR: Die RMER wurde als Green Event veranstaltet. Was wurde hier konkret umgesetzt?

Regina Obexer: Wir haben sehr viel Wert darauf gelegt, dass die Veranstaltung so nachhaltig wie möglich abläuft. Unser Team, bestehend aus Renate Windbichler und Julia Waldegger mit Lucas Schuchter und Alex Dumfort, haben sich dabei zunächst um die Zertifizierung des Events als Green Event des Klimabündnisses Tirol gekümmert. Um diese zu erhalten, müssen Aspekte wie Catering, Mülltrennung, Kommunikation, etc. schon im Vorfeld dokumentiert werden und gezeigt werden, dass man bei der Durchführung so ressourcen- und umweltschonend wie möglich vorgeht. So haben wir z.B. mit der feld:schafft als Caterer nur vegetarisches Essen angeboten, ohne jegliche Einwegverpackung, wir haben so gut wie ganz auf gedruckte Unterlagen verzichtet, und unsere TeilnehmernInen dazu angehalten, nachhaltig zur Konferenz anzureisen, das gute Tiroler Wasser zu trinken (dazu haben sie alle ein Glasflasche im Konferenzpaket erhalten), und sich in Innsbruck zu Fuß zu bewegen. Zudem haben wir eine CO2 Bilanzierung für die gesamte Konferenz vorgenommen, wobei über 90% der CO2 Ausschusses des Events auf die An- und Abreise der TeilnehmerInnen zurückzuführen war. Diesen CO2 Fußabdruck werden wir kompensieren, und zwar mit einem Beitrag an das Projekt „Sicheres Trinkwasser und saubere Luft für Soroti / Uganda der Universität für Bodenkultur, das die Konferenzteilnehmer als bevorzugtes Kompensierungsprojekt ausgewählt haben.

 

TTR: Welche sind deine persönlichen Key take aways von der Konferenz? 

Regina Obexer: Ich persönlich hatte bei der Konferenz leider sehr wenig Zeit, mich auch inhaltlich zu beteiligen, aber ich nehme vor allem die folgenden Dinge mit:

·       Wir müssen Studierende viel mehr in unsere Überlegungen, Pläne und auch Durchführung mit einbeziehen und ihnen eine aktivere Rolle zukommen lassen. Anstatt ihnen Inhalte „vorzulesen“ sollten Sie als PartnerInnen in co-kreativen Lernprozessen aktiv mit eingebunden sein, um den Herausforderungen unserer Zeit begegnen zu können. Nur dadurch erwerben und üben sie relevante Kompetenzen, aber auch das Selbstvertrauen, dass sie in der Lage sind, einen wertvollen Beitrag leisten zu können.

·       Zweitens war es für mich toll zu sehen, wie viele KollegInnen im Haus sich aktiv mit eingebracht haben und wie sich aus verschiedenen Inputs und Begegnungen sowohl neue Kontakte als auch neue Ideen ergeben haben. Wir werden jetzt dranbleiben, um diese Inspirationen auch in konkrete Projekte und Maßnahmen umzusetzen.

·       Und der dritte Aspekt ist, dass wir positiv denken und kommunizieren müssen und dürfen. Die Art, wie wir unseren Studierenden begegnen, was wir von ihnen erwarten, und wie wir mit ihnen sprechen macht einen großen Unterschied. Wenn wir unsere Studierende auf die Welt von morgen vorbereiten wollen, in der es in der Tat genügend gewaltige Herausforderungen gibt, dann müssen wir das auf Basis von Empathie und Respekt tun, und ihnen das Vertrauen vermitteln, dass sie die notwenigen Veränderungen als Changemaker mitgestalten können.

Regina Obexer, Center for Responsible Management & Social Impact MCI

Regina Obexer, Leiterin des Centers for Responsible Management & Social Impact und Hochschullektorin am MCI

Regina Obexer ist Leiterin des Centers for Responsible Management & Social Impact und Hochschullektorin am MCI. Sie koordiniert seit mehreren Jahren die Aktivitäten des MCI im Bereich Bildung für Verantwortung, Nachhaltigkeit und Ethik und ist MCI Koordinatorin der UN PRME Initiative sowie Mitglied der Steuerungsgruppe des UN PRME Chapters DACH. Ihre Forschungsinteressen liegen an der Schnittstelle zwischen digitalem Lernen, Bildung für nachhaltige Entwicklung und Responsible Management, und Hochschulentwicklung im Rahmen der grünen und digitalen Wende.

Titelbild: MCI Geisler

Datum: 3.11.2022